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Vegane Menüs und recycelte Kleider: Award Shows in Zeiten der Klimakrise


The Show must go on: wie Award Shows auf die Klimakrise reagieren.

Von den Grammys bis zum Oscar, die ersten zwei Monate im neuen Jahr stehen nicht nur für gehäufte Besuche im Fitnesscenter sondern auch für einige der prestigeträchtigsten Preise im Showgeschäft.


Dabei sparen die Gala-Events in Los Angeles und London nicht mit politischen Statements. Sowohl die rechte Polemik wie auch die Klimakrise werden jeweils mehrfach gekonnt in Siegesreden eingeflochten. Kein Wunder also versuchen die jeweiligen Organisatoren, den Worten ihrer berühmten Gäste Taten folgen zu lassen. Vor allem in diesem Jahr scheinen sich die Mega-Events in Punkto nachhaltiges Eventmanagement förmlich übertrumpfen zu wollen. So zumindest meinen es verschiedene Zeitungsartikel und Blogbeiträge.


Green-washing oder ein echter Wandel in der Spitzenklasse der Eventorganisation? Schauen wir's uns genauer an:


2 Kilo Fleisch auf Bambustellern an den Grammys Bei den Grammy Awards, die diesen Sonntag in Los Angeles über die Bühne gingen, hatten die Gäste die Wahl zwischen einem veganen Superfood Teller und einem sage und schreibe fast 2 Kilo schwerem Tomahawk Steak. Bei dieser Menge Fleisch macht es dann auch keinen grossen Unterschied mehr, ob Teller und Besteck aus naturfreundlichem Bambus oder Plastik waren. Die Fleischproduktion trägt aktiv zur Klimakrise bei, deshalb sollte bei nachhaltigen Events die Menge an rotem Fleisch drastisch reduziert werden. Die Musikbranche hat mit ihrem Fleischmocken den Donner nicht gehört, was erstaunt, schliesslich organisierten die Grammys bereits vor 6 Jahren eine Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit in der Musikbranche.


Kleider aus dem Schrank an den BAFTAs Das Englische Pendant der Oscars hat dieses Jahr dem Klima zuliebe den Dresscode geändert und bittet ihre Teilnehmer darum, alte Kleider aus dem Schrank zu tragen oder mit Designern zu arbeiten, die ein lupenreines Supply Chain Management vorweisen können. Diese Green Carpet Challenge hatte ihren Anfang bereits vor 10 Jahren und wird von Hollywood-Stylisten rege unterstützt. Zum nachhaltige Modediktat wird bei den BAFTAs auch bei Reisearrangements, dem Essen sowie bei Markenkooperationen auf die Umwelt geachtet. So soll die Gala dieses Jahr klimaneutral werden.


Fernsehabende mit Freunden bei den Oscars

Die Oscarverleihung ist der Innbegriff von altem Hollywood Glamour. Kein Wunder also lassen sich die Academy Awards nur ungern in die sagenumwobenen Karten schauen. Infos zum Abend im Februar dringen nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit, das soll den Oscar allerdings nicht davon abhalten, auf nachhaltige Produkte und Lieferanten aus der Umgebung zu setzen. Auch der rote Teppich soll brav recycelt werden. Wer die Academy Awards bei ihren grünen Bemühungen unterstützen will soll zusammen mit Freunden die Oscarnacht geniessen. So wird weniger Strom verbraucht. Naja.


Vegane Menüs und Maulkörbe bei den Golden Globes

Am radikalsten wurde das Hollywood-Publikum dieses Jahr an den Golden Globes herausgefordert. Dort gab es nicht nur ein komplett veganes Festmenü ohne Option auf Fleisch, es wurde mit Ricky Gervais auch noch ein Zeremonienmeister auf die Bühne gestellt, der den Gästen ohne Skrupel den Spiegel vor die Nase hielt:


"So if you do win an award tonight, don't use it as a platform to make a political speech. You're in no position to lecture the public about anything. You know nothing about the real world. Most of you spent less time in school than Greta Thunberg!"


Sollte wohl heissen: während der Feuerkatastrophe in Australien Fotos von Koalas auf Instagram zu teilen ist einfach, ohne Privatjets und Limousinen an Award Shows aufzukreuzen ist es nicht. Und solange dies der Fall ist bringen auch Klamotten von gestern und Hauptgänge aus Grünkohl wenig.


Wie man bei der nachhaltigen Eventplanung noch einen Schritt weitergeht als die Hollywood-Elite und was das Bundesamt für Umwelt zum Thema Fleisch an Apéros sagt findet ihr hier.

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